Wenn man sich schon intensiver mit Filmen auseinandersetzt schadet es keines Falls sich auch ein wenig theoretisches Wissen darüber anzueignen. Die vierte Wand ist als eigentlich undurchdringliche Barriere zwischen dem Geschehen im Film (respektive auf der Bühne) und dem Publikum anzusehen. Sie trennt also die Theaterwelt von der realen Welt. Auf Theaterbühnen war meist durch ein „Aufschneiden“ der Räume die Handlung zu sehen, wobei die Schnittfläche meist eine Wand des Raumes war, die für die Welt der Handlung jedoch weiter existierte. Durchbricht eine Figur nun diese Wand und tritt mit dem Publikum durch Ansprache oder aktive Handlung in Kontakt so spricht man davon, dass die vierte Wand durchbrochen wurde. Eine Folge davon kann sein, dass für den Zuschauer die Illusion der Handlung zerstört oder das Weltbild der Figuren verändert wird.
Dieses Durchbrechen ist eine nette Spielerei in Filmen, kann jedoch auch den Plot vorantreiben oder dem Zuschauer beim Verständnis helfen, falls nötig. Wie groß die Bandbreite solcher Durchbrechungen ist und wie einfallsreich sie eingesetzt werden zeigt ein Video von WatchMojo. Dort sind die nach WatchMojos Ansicht Top 10 der besten Durchbrüche der vierten Wand aufgelistet. Ergänzend dazu gibt es noch einige lobenswerte Erwähnungen von anderen Durchbrüchen im Film, die es aber nicht in die Top 10 geschafft haben.
Mein persönlicher Höhepunkt? Der Auftritt von Marshall McLuhan in Der Stadtneurotiker (1977) weil er für mich völlig unerwartet kam und durchaus mutig war, da die Anspielung und Kenntnis über McLuhan nicht so gut verbreitet sind wie bei vielen anderen Beispielen aus dem Video.
Jetzt fehlt nur noch eine Auflistung solcher Durchbrechungen in anderen Medien wie Büchern, Fernsehshows und Games.